— Call & Response

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In seinem Essay upon Projects aus dem Jahr 1697 ruft Daniel Defoe das Zeitalter der Projektemacherei aus, das Projecting Age: die Zukunft erscheint plötzlich offen und gestaltbar, alle machen Projekte, so groß angelegt, dass von ihrem Scheitern auszugehen ist, und an den Börsen und in den Kaffeehäusern werden auf den Ausgang dieser Projekte Wetten abgeschlossen. Das Projekt selbst ist eine Wette. In diesem Sinne realisiert die geheimagentur gemeinsam mit brut Wien und der Kunsthalle Exnergasse das zweiteilige Projekt Call & Response, das als Lecture-Performance an Tag 1 in der Exnergasse beginnt und als Wettbüro an Tag 2 in der brut-Bar endet. Am Ende von Tag 1 wird das Publikum zu Wetten herausgefordert, die sich in den folgenden 24 Stunden entscheiden müssen. Am folgenden Abend werden dann in der brut-Bar die Wettergebnisse verkündet, die Gewinne ausgezahlt und die Drinks ständig nachgeschenkt.

27.11.2015, 20 Uhr: Call: Lecture Performance in der Ausstellung „A Proposal to Call“, Kunsthalle Exnergasse
28.11.2015, 20 Uhr: Response: Wettbüro im brut Wien.


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— Join the O.T.E.A.M.! Save the Pathos!

Wenn die Welt am Straucheln ist, wenn die Zeit sich verpisst und die Hoffnung verreckt, beginnt ihr Tanz: 12 Tage, 288 Stunden, 17280 Sekunden gemeinsam wohnen, schlafen, schuften. Es gibt Missionen, an die wagen sich nur die mutigsten Spezialisten der Welt.

Eine ungreifbare Macht fördert seit Jahren verdeckt einen Zersetzungsprozess, der die Entfaltung der kreativen Freiheit auf dem Gelände der Schweren Reiter in München vereitelt. Aus dem Nichts werden Gebäude der Einsturzgefahr anheim gegeben oder unangekündigt abgerissen. Der Zerfall ist soweit fortgeschritten, dass sich die Wächter der Stadt nun als Retter aufspielen und den Künstlern die Entwicklung des Quartiers zu einem Zentrum der Kreativwirtschaft als den einzig möglichen Plan verkaufen.

Das auf dem Schwere-Reiter-Gelände angesiedelte Pathos Theater und das O.T.E.A.M. sahen sich zum handeln gezwungen und haben befreundete Superkreative eingeladen, um gemeinsam im Pathos Paradies Camp Gegenstrategien zu entwickeln. Darunter die geheimagentur.

Doch der Feind ist stark, die geballte Gegenkraft von 16 Superkreativkräften nicht genug.
Deshalb mutiert die geheimagentur zur Amazing Agency der Superskills und sucht nach Helden und Heldinnen und solchen, die eine/r werden wollen. Als Teil der Pathos Paradies Camp Show öffnet das erste Superheldenkompetenzentrum und sendet den Ruf an alle, die sich berufen fühlen:

Join the O.T.E.A.M!

Save the Pathos!

18. und 19.09.2015, 20:30 Uhr Pathos München
Weitere Informationen auf der O.T.E.A.M.-Web-Seite.


— Statement der Besatzung des alternativen Kreuzfahrtterminals

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In den vergangenen Wochen haben wir im Hafen, auf dem Gelände der alten Oelckerswerft, ein alternatives Kreuzfahrtterminal eröffnet. Wir haben damit einen temporären Ort geschaffen, an dem wir über die Beziehung zwischen unserer Stadt und unserem Hafen nachdenken und Visionen einer neuen Reisekultur entwickeln konnten, die die Logik der Kreuzfahrt durchkreuzt. Dort haben wir auch das Floß Hydra gebaut, um damit die Wünsche und Forderungen, die im alternativen Kreuzfahrtterminal entwickelt wurden, zum Rathaus zu bringen.

Von den Landungsbrücken sieht der Hafen wie eine Kulisse aus, und so wird er auch bespielt – mit blauem Licht und Cruise Days und Musicaltheatern. Der eigentliche Hafen liegt dahinter, und in diesem Gebiet gelten besondere Regeln: Alles, was dort geschieht, untersteht dem Reglement der Hamburg Port Authority, der HPA, einer Anstalt öffentlichen Rechts, die kaum einer demokratischen Kontrolle unterliegt. Alles, was im Hafen geschieht, alle Unternehmen, die sich ansiedeln, und alle Personen, die dort wohnen und arbeiten wollen, müssen dem Hafenzweck dienen. Und was der Hafenzweck ist, das entscheidet die HPA. Immer wieder hören wir, dass der Hafen das wirtschaftliche Herz Hamburgs ist. Mit diesem Argument werden große Summen öffentlicher Mittel in den Hafen gepumpt, zum Beispiel 1,2 Milliarden Euro, um die HAPAG Lloyd in Hamburg zu halten, oder 65 Millionen Euro für ein drittes Kreuzfahrtterminal. Dennoch sind zivile Akteure, Bürgerinnen und Bürger, im Hafen eher nicht gewünscht. Denn wo es keine zivilen Akteure gibt, da gibt es auch keinen Bürgerwillen und wo es keinen Bürgerwillen gibt, da steht der Hafen auch weiterhin für die Visionen derer zur Verfügung, die hier das große Geld verdienen. Und nur so kann man auch über Nacht einen ganzen Stadtteil für die Olympiaplanung zur Verfügung stellen.

Mit dem alternativen Kreuzfahrtterminal haben wir für kurze Zeit einen Ort geschaffen, wo wir uns mit dem beschäftigen konnten, was uns im Hafen angeht. Zum Beispiel mit dem Kreuzfahrtboom und seinen Schattenseiten: Wussten Sie, dass Sie bei einer Fahrt mit dem Kreuzfahrtschiff zwanzigmal so viel Co2 produzieren wie bei der Fahrt mit dem Reisebus? Wussten Sie, dass der Luxus der Massenkreuzfahrten nur durch die Ausbeutung der Angestellten auf den Schiffen möglich ist? Für Jahrhunderte hat es zur Identität der Hamburger_innen gehört, zur See zu fahren. Doch in den vergangenen Jahrzehnten ist der Zugang zur See so stark monopolisiert und reguliert worden wie kaum eine andere Ressource. Zurückbleibt eine Sehnsucht nach dem Meer und dem Hafen, die man uns nun als Konsumgüter verkauft in Form von Tourismus und Spektakel.

Die Besatzung des Flosses Hydra und des alternativen Kreuzfahrtterminals will, dass sich das ändert. Wir fordern eine radikale Demokratisierung der Hamburg Port Authority. Nicht die Industrie, sondern die Hamburger_innen sollen entscheiden, was im Hafen geschieht. Zu unserem Recht auf Stadt gehört auch das Recht auf den Hafen!

Wir wollen einen Hafen, der den Bewohner_innen der Stadt einen Zugang zur See bietet, kein Tourismusspektakel. Wir wollen in einem solchen Hafen eine neue Art von Seefahrt entwickeln, eine interventionistische Seefahrt, wie sie uns die Aktivist_innen der Seawatch vorgemacht haben, die ein Fischerboot ausgerüstet haben, um Flüchtlinge im Mittelmeer zu retten. Wir wollen eine vernünftige Kontrolle der Kreuzfahrtindustrie, gute Arbeitsbedingungen für die Seeleute und eine konsequente Reglementierung des Schadstoffausstoßes der Schiffe. Wir wollen Freiräume und öffentliche Mittel für Projekte und Initiativen von Bürger_innen im Hafen, wie beispielsweise den Kulturkanal Wilhelmsburg. Wir wollen Platz und Spielraum für günstiges Leben auf dem Wasser. Wir wollen eine Seefahrt, mit der wir, die transnationale Zivilgesellschaft, uns einmischen können auf den Meeren der Welt. Für ein anderes Reisen, einen anderen Handel und ein anderes Handeln vom Meer her.

geheimagentur, August/September 2015

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— Floßbau, Kreuzfahrten, Hafensalon, Crossing the Cruise


— Wildlife-Cruise: Die Kreuzfahrt aus der Sicht des Eisberges

Der vom Hamburger Cruise-Center ausgelobte Fotowettbewerb „Ahoi Pottkieker“ lädt dazu ein, „ein einzigartiges Motiv mit Kreuzfahrtschiff(en) im Hamburger Hafen“ zu „kreieren“ – und dabei die „Begeisterung für die Kreuzfahrt in vollem Umfang auszudrücken“. Einzige Regel: ein Kreuzfahrtschiff muss auf dem Bild zu sehen sein. Hier der Link zum Wettbewerb und den Preisen, Einsendeschluss 31.8.2015.

Auf der Wildlife-Kreuzfahrt gestern sind bereits einige vielversprechende Fotos entstanden.

Eisberg: Tools for Action. Walross: Lars Moritz.


— Gestern im Terminal: The Sea on Screen


— Das Kreuzfahrtterminal ist eröffnet!

… seit gestern – hier ein paar Fotos:


— Wegbeschreibung zum AKT


— Ein Kreuzfahrtterminal

Im Juni eröffnete der Senat feierlich das dritte Kreuzfahrtterminal in Hamburg. Politik und Industrie freuen sich. Überlegungen, wie anders zu handeln wäre, auf den Meeren der Welt, verbinden sich damit nicht. Immer mehr Reisende sind auf immer größeren Schiffen unterwegs, die die Realitäten des Meeres in Wellness- und Konsumlandschaften vergessen lassen. Wie können wir diese Logik der Kreuzfahrt durchkreuzen? Wie können wir in der Hafenstadt Hamburg unser Right-to-the-Sea in Anspruch nehmen? Auf dem Gelände der alten Oelkerswerft eröffnet die geheimagentur vom 14. bis zum 23. August ihr eigenes Terminal: noch ohne Schiff, aber mit dem Ziel, gemeinsam Visionen zu entwickeln und auszuprobieren: für eine anderen Kreuzfahrt und einen anderen Hafen.

14. bis 23. August 2015, Alte Oelkerswerft, Neuhöfer Damm, Hamburg Hafen.

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Das Terminal ist vom 15. – 20.8. von 14 bis 22 Uhr geöffnet (außer montags): informieren, chillen, diskutieren, saunieren … 

Eintritt zu allen Veranstaltungen frei!

Das alternative Kreuzfahrtterminal ist Teil des Internationalen Sommerfestivals Kampnagel.

Veranstaltungen:

14.08.2015, 18 Uhr
Cruising Unlimited – Eröffnungsgala

15.08.-20.08.2015
Floßbau-Workshop
Anmeldung unter: info@geheimagentur.net

16.08.2015, 18 Uhr
The Sea on Screen – ein Filmabend

18.08.-20.08.2015
Kreuzfahrten ab Terminal:
18.8. Kreuzfahrt „Wildlife“, 14 Uhr ab Terminal
19.8. Kreuzfahrt „Wilhelmsburger Wellness“, 17 Uhr ab Terminal
20.8. Kreuzfahrt „Landgang 01 / 02″, 15 Uhr mit dem Fahrrad ab Kampnagel und/oder 17 Uhr ab Terminal
Die Teilnahme ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten unter: info@geheimagentur.

21.08., 14-20 Uhr
Hafensalon – Alternative Akteure im Hamburger Hafen und auf dem Wasser

22.08. 12-20 Uhr
Crossing the Cruise – Die alternative Kreuzfahrtkonferenz (in englischer Sprache): mit Lone Twin (UK) – The Boat Project, The Exterritory Project (Israel), Ilias Marmaras (Athens) – Cargonauts, CAMP (India) – The Country of the Sea, Burkhardt Wolf (Berlin) – Fortuna di Mare, Urs Blaser (Hamburg) – Stubnitz, et al.
Anschließend um 20.33 – CALYPSO: Last Sunset at the Terminal!

23.08.
Floßfahrt mit Liveübertragung auf Kampnagel: Abfahrt am Terminal 12 Uhr – Ankunft auf Kampnagel ca.19:30 Uhr
Right to the Sea, Right to the Harbour!
Öffentliche Kundgebung und Versammlung der Marinauten – 16 Uhr, Rathausschleuse


Wie kommt man da hin? Zum Beispiel mit dem Fahrrad:

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… oder mit dem Bus 151 und 152 ab S-Bahn Wilhelmsburg bis Haltestelle Neuhöfer Damm oder Nippoldstraße (Zoll).

+++Achtung: bis einschließlich Mittwoch, 19.8. Schienenersatzverkehr zwischen Berliner Tor und S-Bahn Wilhelmsburg – Anfahrt dauert also ein wenig länger. Alternativ kann man auch von Altona mit dem Bus kommen: 150 nach BAB-Auffahrt Waltershof, ab da 151 (fährt meist nur stündlich) bis Neuhöfer Damm oder Nippoldstraße (Zoll).+++

Gefördert durch die Kulturbehörde Hamburg und den Fonds Darstellende Künste e.V. (im Rahmen der 3-jährigen Konzeptionsförderung aus Mitteln des Bundes).


Programm auf einen Blick zum download:

programmheft – din a3 – front – web

programmheft – din a3 – back – web

programmheft - din a3 - front - web

programmheft - din a3 - back - web


— Sweat Shop – 4 Tracks

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Am 7.6. war unsere (vorerst?) letzte Vorstellung von Sweat Shop – ein paar Lieder aus der Aufführung haben wir mal hier zum Hören und runterladen bereitgestellt:


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