geheimagentur

Die Wunder-Annahmestelle, die Alibi-Agentur, das Casino of Tricks, die Versammlung der echten und anderen Piraten, die Schwarzbank, das Wettbüro, das alternative Kreuzfahrtterminal, Women of the Seven Seas – die geheimagentur produziert Einrichtungen und Situationen, die wie Fiktionen erscheinen und dann doch die Realitätsprüfung bestehen. Die Performances der geheimagentur lassen eine andere Realität im Kleinen entstehen, öffnen Fluchtwege aus den Ökonomien der Verknappung und forschen mithilfe des Unwahrscheinlichkeitsdrives. Die geheimagentur arbeitet anonym. Sie ist ein freies Label, ein offenes Kollektiv und der Versuch einer praktischen “art of being many“.

WIR werden! Die besetzte Fabrik Vio.Me. in Thessaloniki

2009 werden die Löhne erstmals nicht bezahlt. Dann immer häufiger. Bald ist klar: die Chefs geben die Fabrik auf. Die Belegschaft von Vio.Me. entscheidet, die Fabrik zu besetzen und selbst zu verwalten: demokratisch und kollektiv. Die Produktion wird von Baumaterialien und Klebstoffen auf Bio-Reinigungsmittel umgestellt, vertrieben über ein Netzwerk von Ünterstützern und Unterstützerinnen. Der Preis für die Reinigungsmittel setzt sich aus den Kosten für die Rohstoffe und der anfallenden Arbeitszeit zusammen: so bleiben die Produkte so günstig, dass alle sie bezahlen können. Zunächst geht es ums Überleben, jetzt kämpft die Fabrik um den legalen Status eines genossenschaftlichen Unternehmens. Anfang März 2014 haben wir Vio.Me. besucht – dabei ist dieser kleine Film enstanden. Worauf kommt es an, wenn man eine Fabrik ohne Chefs betreibt?